Hunde und Hitze© Linda Segerfeldt - Unsplash

Hund und Hitze: Tipps zum Abkühlen

Hunde müssen bei großer Hitze genauso abgekühlt werden wie wir Menschen. Da unsere Vierbeiner nur sehr wenige Schweißdrüsen besitzen, müssen Hundehalter in der heißen Jahreszeit einiges beachten.


Wie kommen Hunde mit Hitze zurecht?

Beim Thema Hitze lassen sich nicht alle Hunde über einen Kamm scheren, denn unsere Vierbeiner haben, ebenso wie Menschen, ein sehr individuelles Wärmeempfinden. Jüngere Tiere kommen meistens besser mit hohen Temperaturen zurecht als ältere. Sie haben einen stabileren Kreislauf und können Wärme so besser kompensieren. Auch Rassemerkmale wie bspw. eine ausgeprägte Unterwolle oder das Herkunftsland spielen bei der Hitzetoleranz eine große Rolle.

Im Allgemeinen macht Hitze unseren Vierbeinern aber mehr zu schaffen als Kälte, denn ihre Schweißdrüsen befinden sich lediglich an den Pfoten und an der Nase. Hohe Temperaturen müssen sie größtenteils über starkes Hecheln ausgleichen. Mit offenem Fang und heraushängender Zunge atmen sie dann bis zu hundertmal schneller als bei normaler Atmung. Durch den Wasserverlust über die Atemluft wird Wärme abgegeben und sie verschaffen sich Abkühlung.

Diese Probleme können Hunde bei Hitze haben

Sonnenbrand und Hautrötungen:

Hunde müssen sich, genauso wie Menschen, vor zu starker Sonneneinstrahlung in Acht nehmen. Vor allem Vierbeiner mit weißem Fell, wenig Behaarung oder sehr kurz geschorenem Fell sind sonnenbrandgefährdet. Das betrifft vor allem die Ohren, den Nasenrücken, den Bereich um die Augen und den Rücken. Neben einem schattigen Plätzchen ist auch die Verwendung von wasserfester Sonnencremen mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 zu empfehlen.

Hitzschlag:

Ist der Hund hohen Temperaturen ausgesetzt und kann die überschüssige Wärme nicht schnell genug abgeben, kann es zum Hitzschlag kommen. Das ist lebensgefährlich. Die Symptome eines Hitzschlags beim Hund zeigen sich durch:

  • starkes Hecheln
  • Unruhe
  • weit heraushängende Zunge
  • schnelle, flache Atmung
  • Herzrasen
  • rote Schleimhäute
  • Taumeln
  • Erbrechen, Durchfall
  • starker Speichelfluss
  • Körpertemperatur über 40°C

In solchen Fällen ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen!

Sonnenstich:

Generell unterscheidet sich ein Hitzschlag von einem Sonnenstich durch den Ort der Überhitzung. Ist der gesamte Körper überhitzt, handelt es sich um einen Hitzschlag. Der Sonnenstich entsteht durch direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Diese Überhitzung zeigt sich durch einen beschleunigten Puls, schnelle, flache Atmung, Krämpfe sowie durch Gleichgewichtsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. In solchen Fällen ist sofort einen Schattenplatz aufzusuchen und dem Hund ausreichend Wasser anzubieten. Es kann auch helfen, ein feuchtes Handtuch auf den Vierbeiner zu legen.

Welches Futter ist im Sommer gut geeignet?


Für die Fütterung im Sommer gilt ganz klar: Mehr Wasser, weniger Kalorien! Hunde haben, wie auch wir Menschen, im Sommer weniger Appetit und einen geringeren Kalorienverbrauch, da sie sich weniger bewegen. Demensprechend sollte man mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt füttern. Da die meisten Aktivitäten im Sommer abends stattfinden, empfiehlt es sich, die letzte Fütterung nicht zu spät einzuplanen.

Die Flüssigkeitsversorgung wird umso wichtiger, damit die Vierbeiner den Flüssigkeitsverlust, der durch starkes Hecheln entsteht, ausgleichen können. Der Wassernapf sollte am besten mehrmals täglich mit frischem Wasser gefüllt werden. Zudem empfiehlt es sich, falls ein Garten vorhanden ist, dort einen zweiten Napf aufzustellen. Frisst das Tier ausschließlich Trockenfutter, kann die Flüssigkeitsbilanz durch Einweichen verbessert werden. Offenes Nassfutter sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. Achtung: Das Nassfutter sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank gereicht werden. Lassen sie es vor der Fütterung eine Viertelstunde bei Zimmertemperatur stehen. Reste im Napf entsorgen Sie am besten oder stellen sie nochmal kühl.

Was sind Hundstage?

Als Hundstage werden in Europa die besonders heißen Sommertage, in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, bezeichnet. Der Name leitet sich vom Erscheinen des „Hundssterns“ Sirius am Morgenhimmel ab. Dieser Stern ist der hellste im Sternbild „Großer Hund“. Die alten Griechen brachten ihn mit der sommerlichen Hitze in Verbindung und glaubten, dass Sirius die Kraft der Sonne verstärkt.

Hunde abkühlen bei Hitze: Die besten Tipps

Tipp #1 Schwimmen:

Hunde lieben es zu schwimmen! Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt bei hohen Temperaturen auch eine willkommene Abkühlung für Hund und Herrchen. Also Badesachen einpacken und gemeinsam an See, Fluss, Teich oder im Meer das kühle Nass genießen.

Tipp #2 Wasserschlauch:

Viele Hunde genießen es, mit dem Wasserschlauch abgespritzt zu werden. Beginnen Sie bei den Gliedmaßen.

Tipp #3 Planschbecken:

Hat man bspw. einen Garten zur Verfügung, freut sich der Vierbeiner über ein kleines, robustes Planschbecken für heimischen Wasserspaß.

Tipp #4 Schattiger Platz:

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund in der Natur oder im Garten einen schattigen Platz findet. Schützen Sie ihn z. B. mit einem Sonnenschirm vor direkter Sonneneinstrahlung. Im Wohnraum sollte er einen Rückzugsort mit kühlem Untergrund wie einem Steinboden oder Fliesen finden. Für einen kühlenden Effekt kann auch ein nasses Tuch ausgelegt werden.

Tipp #5 Hundeeis:

Unsre Vierbeiner freuen sich ebenso wie wir selbst über ein erfrischendes Eis bei heißen Temperaturen. Selbstgemachtes Hundeeis aus Joghurt und Quark, aufgepeppt mit Leberwurst oder Nassfutter schafft Abkühlung von innen heraus.

Rezept: Kalte Bananenschnauze

Zutaten:

  • 2 Esslöffel Quark
  • 1 Schuss Öl
  • 1 Teelöffel Honig
  • 1/4 Banane, überreif und zerquetscht

Zubereitung:

  • Alle Zutaten mischen oder im Mixer vermengen.
  • In Muffinformen oder Joghurtbecher einfrieren.
  • Unter Aufsicht langsam verfüttern.

Tipp #6 Viel Wasser:

Stelle Sie dem Hund immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung, so dass er jederzeit trinken kann.

Tipp #7 Futtermenge:

Füttern Sie nur kleine Rationen. Diese strengen den Körper weniger an.

Tipp #8 Morgens und abends Gassi gehen:

Ausgedehnte Spaziergänge sollten entweder früh morgens oder spät abends stattfinden. Über den Tag verteilt sind nur kleine Runden angesagt. Die Mittagshitze eignet sich am besten für ein Nickerchen. Vermeiden Sie außerdem Strecken auf heißen Pflastersteinen, Asphalt sowie auf freien Feldern ohne Schatten.

Tipp #9 Hund nicht im Auto lassen:

Lassen Sie den Hund nie im Auto zurück, denn die Innentemperaturen können lebensgefährlich werden.

Tipp #10 Haarschnitt:

Verpasse Sie Ihrem Hund im Sommer einen Kurzhaarschnitt. Das verschafft Erleichterung.

Tipp #11 Regelmäßig bürsten:

Bürsten Sie regelmäßig das Fell des Hundes, denn es gilt: Je mehr Luft an die Haut kann, desto besser kommt der Vierbeiner mit der Hitze zurecht.

Tipp #12 Kein Sport:

Große körperliche Anstrengungen und Hundesport sind in der Hitze tabu. Sowohl junge als auch alte Hunde könnten ansonsten schnell einen Hitzschlag erleiden.

Tipp #13 Kühlung für unterwegs:

Nehmen Sie auch für unterwegs immer Wasser für den Hund mit. Dafür sind im Handel faltbare Wassernäpfe erhältlich. Zudem gibt es Kühlhalsbänder und spezielle Kühljacken für Hunde.

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