Dalmatiner© Eric Isselee

Dalmatiner: Rassemerkmale, Erziehung, Pflege & Ernährung

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Text fachlich geprüft von Sarah Denise Pauly

Spätestens seit dem Disney-Film „101 Dalmatiner“ ist der Dalmatiner eine der bekanntesten Hunderassen überhaupt. Unser Ratgeber gibt nützliche Informationen rund um Wesen, Charakter und Eigenschaften des intelligenten Hundes.

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Rassemerkmale Dalmatiner

  • Größen: 58-62 cm
  • Aussehen: einzigartige schwarze (manchmal braune Punkte); sehr schlanker, gut proportionierter Körperbau, breite Brust, muskulöse Schultern, kräftiger Rücken
  • Gewicht: 24-32 kg
  • Herkunft: Kroatien
  • Lebenserwartung: 12-14 Jahre
  • Fell: weiß mit braunen oder schwarzen Flecken, kurz, dicht
  • Charakter: offen, ausdauernd, aktiv, begeisterungsfähig, verspielt, kinderlieb
  • Funktion: Familienhund
  • FCI-Gruppe: 6 (Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen)

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Dalmatiner: Geschichte

Der Ursprung des Dalmatiners ist nicht eindeutig geklärt. Dalmatiner-ähnliche Hunde sind bereits auf alten griechischen Fresken sowie ägyptischen Pharaonengräbern abgebildet. Zudem existiert die Theorie, der Dalmatiner stamme aus Kroatien (Dalmatien), aber auch Italien, England, die Türkei und Nordindien kommen als Ursprungsland in Frage.

Ebenfalls strittig ist, ob der Dalmatiner oder seine Vorfahren ursprünglich für die Jagd eingesetzt wurden. In England hatten sie vor allem in der viktorianischen Zeit die Funktion als Begleithunde für Kutschen. Später wurden sie Maskottchen der New Yorker Feuerwehr, da die Feuerwehrwagen im 19. Jahrhundert von Pferden gezogen wurden und die Hunde als lebende Sirenen vorausliefen.

1890 wurde ein einheitlicher FCI-Standard für den Dalmatiner aufgestellt. Er gehört der FCI-Gruppe 6, Sektion 3, Standard Nr. 153 an.

Woher kommt der Name Dalmatiner?

Obwohl die Hunderasse vielleicht gar nicht in der Region Dalmatien beheimatet war, erwähnen gleich zwei namhafte Zoologen in ihren Werken den Dalmatiner als eine in Kroatien lebende Hunderasse. Beruft man sich auf die beiden Wissenschaftler, so liegt die Herkunft der Dalmatiner eindeutig in einem Gebiet an der Adriaküste, das dem heutigen Kroatien und Montenegro entspricht.

Erziehung des Dalmatiner Welpen

Ein Dalmatiner sollte konsequent, aber ausschließlich mit positiv bestärkenden Methoden, erzogen werden. Zu harte und zu strenge Erziehung des Welpen führen dazu, dass er seine Mitarbeit verweigert. Aus diesem Grund hält sich hartnäckig das Gerückt, Dalmatiner seien sture Hunde. Diese Charaktereigenschaft zeigt sich allerdings erst bei falscher Erziehung sowie bei fehlender Bewegung.

Die hohe Sensibilität auf Spannungen innerhalb der Familie macht sich auch bei Unstimmigkeiten zum Thema Erziehung bemerkbar. Die gefleckten Hunde nutzen es aus, wenn sich seine Menschen nicht einig darüber sind, was dem Hund verboten und erlaubt ist. In diesem Fall schafft er sich seine eigenen Regeln.

Halter sollten also mit klaren Konsequenzen, Anweisungen und Geduld dafür sorgen, dass der Welpe von sich aus folgt. Mit eindeutigen Kommandos und einem regelmäßigen Training kann dem Vierbeiner zu verstehen gegeben werden, was man von ihm will und gleichzeitig wird er dabei liebevoll behandelt.

Insgesamt handelt es sich beim Dalmatiner um eine sehr wissbegierige und schnell lernende Rasse, die mit Bestrafungen nicht gut umzugehen weiß.

Aktivitäten mit dem Dalmatiner

Der Dalmatiner ist ein Laufhund, der sich besonders gerne an der frischen Luft bewegt und mit viel Ausdauer und hohem Tempo auch längere Strecken mit Leichtigkeit zurücklegt. Ausgiebige Spaziergänge und Ausflüge gehören also zum Pflichtprogramm. Hundesportarten wie Agility oder Obedience eignen sich ebenfalls als Beschäftigung für den quirligen Vierbeiner. Neben der körperlichen Fitness, ist auch die geistige Beschäftigung nicht außer Acht zu lassen. Dazu empfehlen sich Suchspielchen oder auch Apportieren.

Geeignete Sportarten für den Dalmatiner

Obedience

“Obedience” leitet sich vom englischen Begriff für Gehorsam ab und gehört mittlerweile auch in Deutschland zu den beliebtesten Hundesportarten. Dabei geht es vor allem um die perfekt abgestimmte Kommunikation zwischen den zwei gleichberechtigten Partnern Hund und Mensch.

Beim Obedience kommt es auf die schnelle und exakte Ausführung der Übungen an. Die Hundesportart ist vielseitiger als das übliche Gehorsamstraining und fordert alle Sinne der Hunde.

In Deutschland gibt es vier Prüfungsstufen: Beginnerklasse, Klasse 1, 2 und 3. Neben den üblichen Unterordnungselementen wie „Bei-Fuß-Gehen“, „Sitz“, „Platz“ und „Steh“ kommen noch weitere Elemente hinzu. Jede Stufe umfasst zehn verschiedene, im Schwierigkeitsgrad ansteigende Übungen wie z. B.Springen und Apportieren über eine Hürde, Vorausschicken in ein Quadrat oder auch Geruchsidentifikation aus mehreren Hölzern.

Das abwechslungsreiche Training beim Obedience bietet dem Dalmatiner ausreichend körperliche Betätigung. Durch die wechselnden Aufgaben wird er gleichzeitig auch geistig gefordert.

Agility

Agility ist eine Art Hindernislauf, bei dem es neben Schnelligkeit auch auf Koordination, exakte Ausführung sowie das gemeinsame Bewältigen der vorgegebenen Strecke ankommt.

Hundehalter lernen dabei, mit Körpersprache genau zu kommunizieren und vorausschauend zu agieren. Hunde trainieren ihre Geschicklichkeit, steigern ihre Kondition und lernen, auf die Körpersprache ihrer Menschen zu achten. Herrchen und Hund müssen beim Agility harmonieren, sich ergänzen und aufeinander verlassen können. So stärkt Agility auch die Bindung zwischen Hund und Mensch.

Neben dem klassischen Hürdenlauf bestehen weitere Aktionen im Tunnel rennen, über einen Steg balancieren, Slalom laufen oder über eine Wippe gehen.

Dalmatiner: Pflege

Das kurze Fell des gepunkteten Vierbeiners erfordert keinen großen Pflegeaufwand. Man sollte jedoch wissen, dass Dalmatiner das ganze Jahr über haaren und dementsprechend täglich mit einem Gummistriegel gebürstet werden müssen.

Dalmatiner: Ernährung

Dem Dalmatiner fehlt ein bestimmtes Enzym, das bei anderen Hunden Harnsäure abbaut und diese in Allantoin umwandelt, so dass der Organismus sie ausscheiden kann. Ist dieser Mechanismus nicht vorhanden, scheiden Hunde im Vergleich zu anderen Tieren, täglich die 10-fache Menge an Harnsäure aus. Da der Stoff schwer wasserlöslich ist, kann er kristallisieren, was zu Kristallen, Gries und Harnsteinen führt.

Aus diesem Grund ist eine purinreduzierte Ernährung für die meisten Dalmatiner empfehlenswert. Purin steckt vor allem in Bierhefe, Gehirn und Innereien wie Milz, Nieren und Leber. Auch pflanzliche Futtermittelbestandteile wie Hülsenfrüchte und einige Getreidesorten haben diesen Inhaltsstoff.

Baut der Organismus Purin ab, entsteht dabei Harnsäure. Da der Dalmatiner selbst ebenfalls Purine produziert, muss die zugeführte Menge berücksichtigt werden. Zudem sollte er ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, denn nur so kann er einen Großteil der Harnsäure über den Urin ausscheiden.

Die Überzüchtung des Dalmatiners hat außerdem dazu geführt, dass viele Rassevertreter an Allergien leiden und empfindlich gegenüber verschiedenen Futtermittelbestandteilen wie Weizen oder bestimmten Eiweißen sind. In solchen Fällen empfiehlt sich glutenfreies, hypoallergenes und getreidefreies Futter.

Sollten Sie nicht sicher sein, wie der Dalmatiner zu ernähren ist, kann der Züchter oder ein Tierarzt weiterhelfen.

Dalmatiner: Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Harnsteine (Dalmatiner-Syndrom)

Der veränderte Purinstoffwechsel (Purine = Bestandteile der Zellkerne) führt bei Dalmatinern vermehrt zur Harnsteinbildung. Über das Futter aufgenommene Purine können nicht zu sogenanntem Allantoin abgebaut werden, sondern werden zu Harnsäure. Werden zu viele Purine aufgenommen, steigt der Harnsäuregehalt im Harn und es entstehen Harnsteine. Die Harnsäure kann also nicht mehr in Lösung gehen und kristallisiert aus. Die Kristalle verlegen Nierenbecken, Harnleiter, Blase sowie Harnröhre und führen zu schmerzhaften Krämpfen, Nierenkoliken und Problemen beim Wasserlassen des Dalmatiners.

Dalmatiner-Bronze-Syndrom

Das Dalmatiner-Bronze-Syndrom bezeichnet eine Reihe unterschiedlicher, allergischer Erkrankungen. Nicht jeder Dalmatiner leidet daran, eine Disposition ist allerdings gegeben. Dabei kommt es zur Bläschenbildung und Verschorfung der Haut, aufgrund einer allergischen Reaktion. Das Fell verfärbt sich vor allem im Kopf- und Rückenbereich bronzeartig. Im weiteren Verlauf kann es auch zu Haarverlust (Alopezie) kommen. Häufig entsteht aufgrund der geschädigten Haut auch eine Sekundärinfektion durch Keime.

Futter, das mit hochwertigen Fettsäuren angereichert ist, beugt den typischen Juckreiz-Attacken vor. Liegt die Ursache in einer Futtermittelallergie, sollte zudem auf ein hypoallergenes Diätfuttermittel umgestellt werden.

Verstärkter Milbenbefall aufgrund einer Immunschwäche

Beim Dalmatiner besteht eine Prädisposition für eine Immunschwäche. Mögliche Auslöser sind Stress oder Infektionen. Dabei wird der Vierbeiner besonders anfällig für Milbenbefall (z. B. Demodex). Diese Milben sind in geringer Anzahl bei fast jedem gesunden Hund vorhanden, wobei die Ausbreitung normalerweise durch das körpereigene Immunsystem verhindert wird. Ist das Immunsystem allerdings geschwächt, können sich die Parasiten ungehindert vermehren und es kommt zu Juckreiz, Hautrötungen, Krustenbildung und Haarverlust. Zu Beginn äußerst sich der Milbenbefall durch starkes Kratzen und Beißen an betroffenen Hautstellen. Zur Stärkung des Immunsystems sowie der Hautgesundheit wird Futter mit Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren-Zugabe empfohlen.

Genetisch bedingte Taubheit

Dalmatiner sind überdurchschnittlich häufig von angeborener Taubheit betroffen. Die Ursache liegt in einem genetischen Defekt, der mit der weißen Fellfarbe zusammenhängt. Bei betroffenen Hunden entwickeln sich die für das Hören verantwortlichen Haarzellen im Innenohr nicht richtig oder sterben frühzeitig ab. Dies kann zu einer einseitigen oder vollständigen Taubheit führen.
Besonders Welpen mit vielen weißen Bereichen am Kopf sind gefährdet. Die Taubheit lässt sich bereits im jungen Alter durch einen sogenannten BAER-Test (Brainstem Auditory Evoked Response) diagnostizieren. Da taube Dalmatiner in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt sind, benötigen sie eine besonders konsequente Erziehung mit visuellen Signalen und viel Geduld.

Kleiner Hund liegt auf einer Decke und wird gekrault. © Eva

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Passt der Dalmatiner zu mir?

Der Dalmatiner ist ein sehr zeitintensiver Weggefährte und braucht ein menschliches Rudel sowie eine solide Erziehung. Dementsprechend passt er eher nicht zu Alleinstehenden, die selten Zuhause sind. Fröhliche, liebevolle, unternehmungslustige und naturverbundene Menschen, die den Hund als Familienmitglied integrieren und ihm die nötige Aufmerksamkeit entgegenbringen, sind als Dalmatiner-Halter geeignet.

Dalmatiner sind keinesfalls Hunde, die nebenbei gehalten werden, als Ausgleich vom Alltag, oder ausschließlich für Kinder angeschafft werden sollten.

Ist der Dalmatiner ein Familienhund?

Der Dalmatiner ist ein Familienhund wie man ihn sich wünscht: treu, kinderlieb, gesellig, verspielt und allzeit zu Aktivitäten bereit.

Im Haus möchte er sich am liebsten immer im gleichen Raum wie seine Familie aufhalten und ist sehr anhänglich sowie sensibel. Der gefleckte Vierbeiner benötigt viel Liebe und Zuwendung, die er auch gerne zurückgibt. Im Wohnraum bewegt er sich ruhig und ausgeglichen.

Sein Beschützerinstinkt macht ihn zu einem beliebten Wachhund, wobei er keine Bösartigkeit zeigt. Dennoch sollte diese Schutzmotivation in die richtigen Bahnen gelenkt werden, damit sich der Beschützerwille nicht gegen sämtliche Menschen und Tiere richtet.

FAQs zum Thema Dalmatiner

  • Hundewelpen sollten bei einem Züchter nie kostengünstig angeboten werden, denn artgerechte Hundezucht hat nun einmal ihren Preis. Wer Rassehunde preisgünstig anbietet, der spart an gesundheitlicher Versorgung, Futter oder an Aspekten wie der Sozialisierung der Hundewelpen.

  • Die klar abgegrenzten Punkte des Dalmatiners sind Merkmal seiner Reinrassigkeit, denn keine andere Hunderasse weist ein ähnliches Äußeres auf.

  • Dennoch können natürlich auch die gepunkteten Vierbeiner zu viel auf den Rippen haben, wenn sie nicht ausreichend bewegt werden und reichlich Futter sowie Leckerlies bekommen.

  • Ab einem Alter von etwa 5 Monaten können Welpen langsam daran gewöhnt werden, ein wenig Zeit alleine zu verbringen. Aber auch erwachsene Hunde sollten nicht länger als 4 Stunden alleine sein.

  • Die Widerristhöhe des Rüden liegt bei 56 bis 62 cm, das Gewicht laut Rassestandard bei 27 bis 32 kg. Die Hündin wird 54 bis 60 cm groß und wiegt ausgewachsen 24 bis 29 kg.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus tiermedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Dieser Ratgeberartikel wurde mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt und von Fachexperten geprüft sowie überarbeitet. Eine detaillierte Beschreibung, wie wir KI im Unternehmen einsetzen, finden Sie in unseren KI-Prinzipien.

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