Zwingerhusten© Matthew Henry

Zwingerhusten: Ursachen, Symptome & Behandlung

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Hunde erkranken ebenso wie der Mensch, vor allem in der typischen Erkältungszeit, an Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis). Die Krankheit, auch Hundegrippe genannt, ist sehr ansteckend.

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SOS-Tipps bei Zwingerhusten

  • Beim Gassi gehen sollten Sie anstelle eines Halsbandes besser ein Brustgeschirr verwenden, um Druck auf den entzündeten Hals und damit starke Hustenreize zu vermeiden.
  • Vermeiden Sie unbedingt den Kontakt zu anderen Hunden, auch wenn Sie mehrere Hunde halten.
  • Vermeiden Sie jede Aufregung für den Hund.
  • Halten Sie besondere Hygiene ein und desinfizieren Sie Decken, Futterschüsseln, etc.
  • Vermeiden Sie Anstrengungen (z. B. zu lange Spaziergänge).
  • Rauchen Sie nicht im Aufenthaltsraum des Hundes.
  • keine Teilnahme an Ausstellungen, Wettkämpfen, sonstigen Veranstaltungen
  • kein Hundetraining
  • keine Zugluft
  • Beruhigen Sie den Hustenreiz mit einem Teelöffel Honig und einen Teelöffel Zitronensaft, vermischt in warmem Wasser.

Was ist Zwingerhusten?

Der Zwingerhusten bezeichnet eine hoch ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, die sich v. a. durch Husten, Rotzen, Würgen, Erbrechen und Fieber äußert. Die Erkrankung wird durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst. Die beiden Haupterreger des Zwingerhustens sind Parainfluenza (Viren) und Bordetella (Bakterien).

Durch das angegriffene Immunsystem und die geschädigten Schleimhäute der Atemwege kommt es anschließend häufig zu bakteriellen Folgeinfektionen.

Hunde aller Altersstufen können von der Infektion befallen werden und auch mehrmals im Jahr erkranken. Der Husten klingt trocken und tritt anfallsweise auf, ähnlich einem Keuchhusten beim Menschen. In schweren Fällen gehen die Symptome über den Husten hinaus. Das erkrankte Tier ist müde, appetitlos, entwickelt Fieber und auch eine Lungenentzündung ist möglich.

In so einem Fall ist ein Tierarzt aufzusuchen. Mit einer Hundekrankenversicherung müssen Sie dort keine Kosten fürchten. Der DFV-TierkrankenSchutz übernimmt bis zu 100 % der Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen inkl. OPs.

Zwingerhusten: Ursachen

In den meisten Fällen wird der Zwingerhusten durch Erreger wie Viren und Bakterien verursacht, wobei auch nicht-infektiöse Faktoren ursächlich sein können. Zu diesen gehören bspw. schlechte Hygiene, zu hohe oder zu niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, körperlicher und psychischer Stress, Mangelernährung, Abwehrschwäche sowie Wurmbefall des Hundes.

Häufige Erreger des Zwingerhustens sind das Canine Para-Influenza-Virus (CPIV), das Canine Herpes-Virus (CHV), das Canine Adeno-Virus Typ 2 (CAV-2) und das Bakterium Bordetella bronchiseptica.

Die meisten Hunde infizieren sich beim Zwingerhusten zunächst mit Viren, die die Bronchien besiedeln und das Flimmerepithel (Schicht aus spezialisierten Epithelzellen, welche den größten Teil der Atemwege auskleidet) schädigen. Dadurch können Bakterien oder Pilze leicht eine weitere, sogenannte Sekundärinfektion auslösen. Nur in wenigen Fällen tritt eine bakterielle Infektion zuerst auf.

Hunde, die in engem Kontakt mit anderen Hunden leben, z. B. in Zwingern, Tierheimen oder Tierpensionen, sind besonders gefährdet, denn die Erreger des Zwingerhustens werden über Tröpfcheninfektion übertragen.

Zwingerhusten: Übertragung

Die Übertragung von Zwingerhusten erfolgt durch Husten oder Niesen (Tröpfcheninfektion, d. h. über die Luft) sowie durch Beschnuppern. Zudem können die Erreger auch an Gegenständen wie Hundespielzeug haften oder an öffentlichen Wassernäpfen übertragen werden. Das Ansteckungsrisiko ist also überall dort besonders erhöht, wo viele Tiere aufeinandertreffen wie z. B. in der Hundepension, auf dem Hundeplatz oder in der Hundeschule.

Hat sich ein Hund angesteckt, so gilt er erst sieben Tage nach dem letzten kleinsten Symptom als nicht mehr ansteckend. Davor kann er die Erreger immer noch verteilen und sollte keinen Kontakt mit anderen Hunden haben.

Die Ansteckung kann nicht nur von Hund zu Hund, sondern z.B. auch von Hund auf Katze und umgekehrt erfolgen.

Zwingerhusten: Symptome

  • Husten: Wie der Name bereits verrät, äußert sich der Zwingerhusten meistens zunächst durch einen harten, bellenden, teilweise krampfartigen Husten. Er tritt nicht unbedingt durchgehend auf, sondern teilweise auch nur bei Belastung. Bei leichtem Druck auf die Luftröhre lässt sich der Husten immer auslösen.
  • Schleimauswurf: Wenn der Husten nicht mehr trocken ist, sondern mit Schleimauswurf einhergeht, kann eine Lungenentzündung vorliegen.
  • Würgereiz
  • Atembeschwerden
  • laufende Nase
  • Bindehautentzündung mit eitrig-tränenden Augen
  • Appetitlosigkeit
  • Geringe Belastbarkeit

In schweren Fällen (v. a. bei zusätzlichen Sekundärinfektionen) kann es zu Fieber, Entzündungen des Rachens, der Mandeln, der Bronchien sowie der Luftröhre kommen.

Zwingerhusten: Diagnose

Bei Verdacht auf Zwingerhusten ist ein Tierarzt aufzusuchen, der den Hund zunächst gründlich untersucht. Bei starkem Würgereiz und Husten untersucht er die Luftröhre des Hundes, um sicherzugehen, dass die Beschwerden nicht durch einen Fremdkörper bedingt sind und es sich tatsächlich um Hundehusten handelt.

Der Tierarzt stellt die Diagnose anhand der typischen Symptome. Hatte der Hund kürzlich engen Kontakt mit anderen Hunden oder war in einem Tierheim oder Zwinger mit mehreren Hunden untergebracht, ist dies ein weiteres Indiz für die Diagnose Zwingerhusten.

Treten Komplikationen auf, kann der Tierarzt den Abstrich des Hundes auf Erreger untersuchen, um passende Medikamente (bei bakteriellen Erregern z.B. ein Antibiotikum) zu verschreiben.

Um sicherzugehen, um welchen Erreger es sich handelt, führt der Tierarzt einen Abstrich im Rachen sowie einen Speicheltest durch. So lässt sich erkennen, ob es Bakterien oder Viren sind und ob dementsprechend der Einsatz von Antibiotika notwendig ist. Anhand eines Antibiogramms (Labortest) kann er feststellen, welche Antibiotika am besten wirken.

Bei einer Lungenentzündung oder einem vermuteten Herzleiden sollte auch ein Röntgenbild von Lunge und Herz gemacht werden. In schweren Krankheitsfällen sind zusätzlich Blutuntersuchungen anzuraten.

Zwingerhusten: Verlauf

In aller Regel heilt der Zwingerhusten nach einigen Wochen von alleine ab, ähnlich einer Erkältung beim Menschen. Bei manchen Hunden treten jedoch Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder eine Mandelentzündung auf. Zudem kann der Zwingerhusten einen ernsten Verlauf nehmen, wenn der betroffene Hund noch sehr jung ist oder sein Immunsystem geschwächt ist (z.B. durch gleichzeitigen Wurmbefall). Ein komplizierter Verlauf äußert sich in Form von Fieber, Bronchitis, Appetitlosigkeit sowie Schädigungen an Herz und Lunge. Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung dann tödlich.

Zwingerhusten: Behandlung

Die Behandlung von Zwingerhusten richtet sich nach dem jeweiligen Allgemeinbefinden des erkrankten Hundes. Je nach Symptomen kann die Gabe von hustenlindernden, abwehrstärkenden, schleimlösenden oder fiebersenkenden Medikamenten notwendig sein.

Häufig kommt im Krankheitsverlauf eine bakterielle Infektion hinzu. Meist ist das Bakterium Bordetella bronchiseptica der Auslöser. In solchen Fällen ist die Gabe von Antibiotika sinnvoll, da sich das Allgemeinbefinden des Hundes durch den zusätzlichen Infekt weiter verschlechtert. Es kann zu Komplikationen bis hin zu Bronchitis oder Lungenentzündung kommen.

Endo- und Ektoparasiten wie Würmer oder Flöhe können das Immunsystem des Tieres ebenfalls schwächen. Stellt der Tierarzt einen Befall fest, wird er auch dagegen mit entsprechenden Mitteln vorgehen.

Auch ein Aufbau des Immunsystems mit Echinacea und Paramunitätsinducern kann empfohlen werden.

Behandlungskosten bei Zwingerhusten

Die Kosten hängen von der konkreten Behandlungs- sowie Tierart ab.

Seit 2016 rechnet der Tierarzt nach einer Stundensatzempfehlung der Österreichischen Tierärztekammer – die sogenannte Honorarordnung ab. Die Honorarordnung wird in drei Stufen unterteilt. Die Höhe der Kosten kann je nach Lage des Falles und der Ausbildung des Tierarztes variieren und ist in spezialisierten, städtischen Spitalen meistens höher als in ländlichen Gegenden. Medizinische Gründe, Zeitaufwand oder besondere Umstände, wie z. B. Notdienst, rechtfertigen einen höheren Stufensatz.

Je nach Symptomen können zudem hustenstillende oder fiebersenkende Medikamente sowie Antibiotika notwendig sein. Man kann den Hustenreiz mit einem Hustensaft für Haustiere deutlich mildern (keinen Hustensaft aus dem Humanbereich verwenden, wegen des Alkohol- oder Koffeingehalts!). Dazu empfehlen sich bspw. Hustenmittel auf Thymianbasis wie CaniPulmin liquid oder mit Spitzwegerich wie Pulmostat akut.

Zwingerhusten Behandlung: Welche Kosten übernimmt die DFV?

Unsere Hundeversicherung DFV-TierkrankenSchutz bietet Ihnen alle Leistungen für veterinärmedizinisch notwendige Heilbehandlungen bei Krankheit oder nach einem Unfall Ihres Hundes. Eingeschlossen sind die ambulante und stationäre Behandlung, Kosten für Medikamente, Verbandsmaterialien sowie Operationen. Für Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen, Wurmkur, Zahnprophylaxe, Gesundheitscheck, Floh- und Zeckenvorsorge sowie Kastrationen und Sterilisationen erhalten Sie eine einmalige Gesundheitspauschale.

Die Tarife unserer Hundeversicherung erstatten Ihnen auch die Kosten einer Notfallversorgung, sogar in allen Stufen der Honorarordnung für Tierärzte.

Alleine Sie entscheiden, wem Sie Ihr Tier anvertrauen. Den Tierarzt bzw. das Tierspital können Sie bei allen Tarif-Varianten selbst wählen.

Mit dem DFV-TierkrankenSchutz ist Ihr Hund zudem auch im Ausland bestens geschützt. Der Versicherungsschutz gilt bei einem vorübergehenden Auslandsaufenthalt in Europa für die gesamte Dauer und außerhalb Europas für höchstens sechs Monate.

Zwingerhusten vorbeugen

Impfung gegen Zwingerhusten

Wenn Ihr Hund zu einer Gruppe mit erhöhtem Risiko gehört (d. h. er verbringt Zeit in Zwingern, geht zu Hundeshows oder spielt viel mit anderen Hunden im Park), älter ist oder bereits andere Gesundheitsprobleme hat, kann eine Impfung gegen Zwingerhusten sinnvoll sein, um zukünftige Infektionen zu vermeiden.

Die Impfung schützt Ihren Hund vor den Hauptursachen des Zwingerhustens und hält 12 Monate an.

Welpen mit einem erhöhten Infektionsrisiko können bereits ab einem Alter von drei Wochen geimpft werden, da die lokale Gabe des Impfstoffs und mütterliche Antikörper sich nicht gegenseitig behindern. Die Impfung sollte dann einmal im Jahr wiederholt werden. Sie kann auch jederzeit kurzfristig vor einer Risikosituation (Hundepension, Hundeschule, Ausstellung, Züchtertreffen) durchgeführt werden.

Der Preis für die Impfung liegt bei ca. 50 € und umfasst meist den Schutz gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig, zum Beispiel die 6-fach-Impfung gegen:

  • Staupe (Virusinfektion)
  • Parvovirose (ansteckende Virusinfektion)
  • H.c.c. (Hepatitis)
  • Leptospirose (Infektionskrankheit)
  • Zwingerhusten (Infekt der Atemwege) und
  • Tollwut (Virusinfektion)

Trotz der durchgeführten Schutzimpfung kann sich ein Hund mit Zwingerhusten infizieren, denn aufgrund der Weiterentwicklung (Immunisierung) der Virenstämme, ist kein hundertprozentiger Schutz garantiert. Allerdings schwächt die Impfung den Krankheitsverlauf in jedem Fall ab.

Generelle Gesundheitsvorsorge

Als Hundehalter sollten Sie grundsätzlich auf einen guten Allgemeinzustand Ihres Vierbeiners achten. Vollwertige Ernährung beugt Mangelernährung und damit einhergehenden Erkrankungen vor.

Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig entwurmen. Kommt es neben dem Zwingerhusten zusätzlich zum Wurmbefall, bedeutet dies eine Doppelbelastung für Ihren Hund. Das ist keine gute Voraussetzung für eine schnelle Genesung.

FAQs zum Thema Zwingerhusten

Kann Zwingerhusten auf Katzen übertragen werden?

Die Ansteckung mit Zwingerhusten kann nicht nur von Hund zu Hund, sondern auch von Hund auf Katze und umgekehrt erfolgen. Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch Tröpfcheninfektion. Es ist aber auch eine Ansteckung durch direkten Kontakt (Beschnuppern), kontaminiertes Wasser (öffentliche Wassernäpfe u. ä.) sowie über Gebrauchsgegenstände möglich.

Kann man gegen Zwingerhusten impfen?

Ja, gegen Zwingerhusten kann man Hunde impfen lassen. Die Zwingerhusten Impfung gehört zu den sogenannten “Non-Core” (Nicht-Pflicht) Impfungen. Hunde, die aufgrund Ihrer Haltungsbedingungen einem erhöhten Ansteckungsrisiko unterliegen, sollten geimpft werden. Hunde mit sehr viel Kontakt zu anderen Hunden, Tierheimhunde, Hunde die oft in Tierpensionen wohnen oder Hunde die auf Ausstellungen oder Hundesportveranstaltungen teilnehmen, sind besonders gefährdet.

Dabei handelt es sich meistens um eine Kombinationsimpfung, die gleichzeitig gegen Bordetella bronchiseptica und das Canine Parainfluenzavirus Typ 2 (CPiV-2) schützt. Die Impfungen werden direkt auf die Nasenschleimhaut gegeben.

Die erste Grundimmunisierung der Welpen wird im Alter von acht Wochen durchgeführt und nach zwölf und sechzehn Wochen wiederholt. Eine jährliche Wiederauffrischung wird empfohlen.

Wie heißt der Impfstoff gegen Zwingerhusten?

Es gibt zwei Impfstoffe gegen Zwingerhusten. Zum einen gibt es den Impfstoff gegen das Parainfluenzavirus, der oft in Kombination mit Staupe-Parvo-Hepatitis gegeben wird. Zum anderen gibt es den Impfstoff gegen den bakteriellen Erreger Bordetella bronchiseptica (einzeln oder als Zweier-Kombi Parainfluenzavirus).

Wer bekommt Zwingerhusten am ehesten?

Zwingerhusten tritt häufig dort auf, wo viele Hunde, auch auf engem Raum, zusammentreffen, so bspw. in Massentierhaltungen, Hundepensionen, Tierheimen, auf Hundeausstellungen sowie Hundeplätzen. Hunde können sich aber auch bei jedem Spaziergang durch ein beliebtes Auslaufgebiet schnell anstecken.

Wie lange dauert Zwingerhusten beim Hund?

Ebenso wie bei der menschlichen Grippe lässt sich die Dauer des Zwingerhusten nur grob schätzen. Gesunde Hunde mit starkem Immunsystem können die Krankheit innerhalb weniger Tage überwinden. In schweren Fällen müssen Hundehalter mit einer Dauer von mehreren Wochen rechnen. Bei den meisten Tieren ist der Zwingerhusten nach einer Woche überwunden.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Hundekrankenversicherung© Branislav Nenin
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  • Ambulante Behandlungen und Operationen
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